Der 30. Mai 2017 brachte ein besonderes Highlight: Ich durfte als Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Omar Almustafa sein Parteibuch zum Eintritt in die SPD überreichen. Omar Almustafa war 2015 aus Syrien geflohen, wo er geboren wurde, aufgewachsen war und Jura studierte. 2016 erreichte er Deutschland und schließlich Grasdorf. Nun ist er in die SPD eingetreten. Geworben wurde er von Doris Bremermann. Sein Eintritt in unsere Partei ist ein schönes Zeichen!

In Syrien hatte Omar Almustafa Jura studiert, um dort beruflich in der Politik zu arbeiten. Der Bürgerkrieg zerstörte dieses Vorhaben. Er geriet zwischen die Fronten von ISIS, kurdischer und syrischer Armee. Er verweigerte das Kämpfen, wurde verfolgt und bedroht und floh nach Deutschland. Anfang 2016 kam er in Grasdorf an, eine Ortschaft mit großer Hilfsbereitschaft bei der Aufnahme von Flüchtlingen. Hier lernte er auch Doris Bremermann und ihren Ehemann kennen. Lange Gespräche und Diskussionen über Politik, Religion, die Heimatregion mit seiner langen und großartigen Geschichte und grausamen, von Bürgerkrieg geprägten Gegenwart führten zu einer Freundschaft.

Im April äußerte Omar Almustafa den Wunsch, Mitglied der SPD zu werden. „Um mich politisch zu engagieren, wie in meiner Heimat“, so Omar Almustafa im Gespräch anlässlich der Übergabe des Parteibuches. Der Wunsch stieß bei uns als SPD auf erfreute Überraschung. Wir reden viel über Integration, über die Bedeutung von Sprache und Arbeitsmarkt, aber der Eintritt in eine Partei ist tatsächlich gelungene Integration. Es ist ein schönes Zeichen. Herzlich Willkommen in unserer Partei!

Es sei ein beeindruckender Schritt, so auch Doris Bremermann. Nach den Erfahrungen der Flucht ständen viele andere Probleme im Mittelpunkt. In eine Partei einzutreten zeige, dass man angekommen sei und die Gesellschaft mitgestalten wolle. Gleichzeitig weist sie daraufhin, dass erst unklar war, ob ein Eintritt überhaupt möglich sei. „Ich bin mir sicher, der Parteibeitritt eines geflüchteten Menschen kommt nicht allzu oft vor“, unterstreicht sie.

Die übergeordneten Gliederungen der SPD konnten aber helfen: Die Nationalität spielt keine Rolle. Es kommt darauf an, die Werte der SPD zu teilen.